Der Tennisarm:
Ursachen, Symptome und Behandlung 

 

Einleitung

Interessierst du dich für die Ursache und die Behandlung vom Tennisarm, dann findest du hier Antworten auf deine Fragen, wie z.B. Übungen und Hilfsmittel richtig einzusetzen sind. Der Tennisarm, auch als laterale Epicondylitis lateralis humeri bekannt, ist eine schmerzhafte Überlastungsverletzung, die häufig bei Sportlern und Menschen mit wiederholenden Bewegungen auftritt. In diesem Artikel werden die Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und präventive Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Tennisarm ausführlich besprochen

Schmerzen: Ursachen des Tennisarms 

Hierbei spielen wiederholte Belastung und Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur eine entscheidende Rolle. Um Schmerzen an der Außenseite des Unterarms/ Ellenbogens zu haben, muss man kein Tennisspieler sein. Sportarten ( Bouldern, Kampfsport, Muay Thai, BJJ, Boxen, Klettern, Badminton, Schwimmen, Kraftsport, Calisthenics, Yoga), die häufig repetitive Armbewegungen erfordern, erhöhen das Risiko, an einem Tennisarm zu erkranken. Aber auch berufliche Tätigkeiten (Handwerker), die eine wiederholte Handgelenksbewegung beinhalten, können zu dieser schmerzhaften Verletzung führen. Die Streckermuskulatur zieht vom Ellenbogen (Epicondylus lateralis humeri) über den Handrücken zu den Fingern und endet dort auf verschiedenen Höhen an der Hand, streckt diese und die Finger in Mittel- und Endgelenken der Finger. Zugleich kann durch den Ansatz der Muskulatur das Handgelenk nach außen (supiniert) gedreht werden. Sodass Fehlstellungen vom Handgelenk, z.B. nach Verletzungen oder Überlastungen durch Stützpositionen mit aufgestellten Händen, zu fortlaufenden Kompensationsmuster im Ellenbogen führen können. 

Wenn es nicht direkt nach einer Überlastung zu Schmerzen am Ellenbogen gekommen ist, können Kompensationsmuster die Ursache für den Schmerz sein. Ein Tennisarm kommt häufig auch durch Alltagsbewegungen zustande. Dabei ist nicht die einzelne Bewegung schmerzauslösend, sondern die Anzahl über einen längeren Zeitraum. Hierbei wird der Ellenbogen an der Aussenseite unter Druck und Zug gesetzt. Sitzen die angrenzenden Gelenke (Schulter und Handgelenk) nicht in richtiger Position, so wird die Druck- oder Zuglast auf den Ellenbogen gelenkt und erzeugt die Symptomatik von einem Tennisarm.

 
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© Pexels – A. Roguszczak

Symptome und Diagnose 

Die Symptome eines Tennisarm entwickeln sich allmählich und umfassen Schmerzen und Empfindlichkeit am äußeren Ellenbogen, die sich bei Aktivitäten wie Greifen oder Heben verschlimmern oder durch Druck Ellenbogen nah ausgelöst werden. Diese Schmerzen können in den Unterarm ausstrahlen, was die Funktionsfähigkeit der Hand einschränkt. Eingeschränkte Dehnfähigkeit kann ebenso eine Folge der Reizung der Strecksehnen sein. Kraftverlust kann beim Hände schütteln entstehen, da der Schmerz im Ellenbogengelenk zu einer reflektorischen Hemmung der Unterarmmuskulatur führt. Auch können Drehbewegungen von Hand- und Ellenbogengelenk schmerzhaft sein. Eine präzise Diagnose basiert auf klinischen Untersuchungen, Anamnese und bildgebenden Verfahren, um andere mögliche Ursachen auszuschließen. Druckempfindlichkeit, sowie Schmerz durch Anspannen der Streckmuskulatur sind Indizien für einen Tennisarm.

 

Behandlungsmöglichkeiten  

Die Behandlung eines Tennisarms konzentriert sich auf die Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Förderung der Heilung der betroffenen Sehnen. 

Therapeutisch wird die Gewichtung der Behandlung nicht nur auf den Ellenbogen mit den schmerzenden Sehnenansätzen gelegt, sondern konzentriert sich vor allem um die Ursachenbehebung im Sinne einer Muskelketten Wiederherstellung. Denn häufig kommt es zu Überlastungen des Ellenbogens, da der Ellenbogen im Verhältnis zum Hand-und Schultergelenk “falsch eingestellt” ist. Auch werden hier Bezüge zum gesamten Bewegungsapparat gezogen, denn der Ellenbogen kann als Kompensationsmechanismus für Einschränkungen der  Beweglichkeit im Becken- und Beinbereich dienen. Haltungs-und Bewegungsmuster sind zu korrigieren, welche auch als Ursache für Schmerzen am Ellenbogen zu betrachten sind. Konservative Therapieansätze umfassen Ruhe, physikalische Therapie zur Stärkung und Dehnung der Unterarmmuskulatur sowie die Anwendung von nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten. In schweren Fällen kann eine Kortikosteroid-Injektion zur Linderung von Entzündungen in Erwägung gezogen werden. Patienten sollten jedoch darauf hingewiesen werden, dass diese Injektionen nicht langfristig wirksam sind und das Risiko von Nebenwirkungen besteht.

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Prävention

Bei der Durchführung von Sportarten, welche eine hohe Belastung in der oberen Extremität haben, ist ein gutes Warm-up- und Dehnprogramm essentiell. Dies beinhaltet Mobilitäts- und Kräftigungsübungen vom Schultergürtel bis zum Handgelenk. Hierbei ist auf die individuelle Sportart und den eigenen Körper mit entsprechenden Hebeln und Kenntnissen der Techniken acht zu geben, um den größten Effekt zu erzielen. Dazu gehört auch eine Schulung in der Wahrnehmung und der jeweiligen Technik, welche potentiell zu Beschwerden führen könnte. Eine exakte Durchführung der Technik ist vonnöten, um Schmerzen zu vermeiden. Dabei ist die Positionierung von Ellenbogen im Verhältnis zum Rumpf zu beachten. Core- Stabilisationsübungen können zum Repertoir gehören, wie oben genannte Techniken für den Schultergürtel. 

 

Rehabilitation und Prävention 

Die Rehabilitation eines Tennisarms beinhaltet gezielte Übungen zur Kräftigung der Unterarmmuskulatur und zur Verbesserung der Flexibilität. Ein schrittweises Wiederaufnahmeprogramm für Aktivitäten ist wichtig, um Rückfällen vorzubeugen. Präventive Maßnahmen beinhalten die Anpassung der Sporttechnik, das Tragen von geeigneter Sportausrüstung und die Einführung von regelmäßigen Pausen während sportlicher Aktivitäten. Ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes und die Vermeidung repetitiver Bewegungen sind ebenfalls entscheidend, um das Risiko eines Tennisarms zu minimieren.

 

Alternative Therapien

Obwohl einige alternative Therapien wie Akupunktur und Massage von Patienten zur Schmerzlinderung und Genesung in Betracht gezogen werden, fehlt es oft an ausreichenden wissenschaftlichen Beweisen für ihre Wirksamkeit bei der Behandlung eines Tennisarms. Patienten sollten solche Therapien nur als ergänzende Maßnahmen in Erwägung ziehen und sie mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.

 

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Fazit

Der Tennisarm ist eine schmerzhafte Verletzung, die durch wiederholte Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur verursacht wird. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Genesung. Die Beachtung präventiver Maßnahmen, die Stärkung der Unterarmmuskulatur und die Vermeidung wiederholter Belastungen sind von großer Bedeutung, um das Risiko eines Tennisarms zu reduzieren. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Betroffene einen Facharzt konsultieren, um eine individuell angepasste Behandlung zu erhalten und langfristige Komplikationen zu vermeiden.Du möchtest mehr erfahren- melde dich persönlich bei mir.